Tschüss, Stand-PC! Mit Gaming-Notebooks ortsunabhängig zocken

Jahrelang galt beim Kauf von Hardware: will man sie länger behalten und Komponenten austauschen oder aufrüsten können, muss ein PC her. Laptops ließen und lassen auch heute nur in Ausnahmefällen die nachträgliche und teilweise aufwendige Aufrüstung der Hardware zu, daher lag lange Zeit vor allem in der Gaming-Szene der Kauf eines PCs näher. Aber seit einiger Zeit darf man guten Gewissens behaupten: die Hardware läuft der Software davon. Moderne Rechner mit ihren Mehrkernprozessoren, schnellem, gigantischem Arbeitsspeicher, Solid-State-Festplatten und Grafikkarten, die rein an den Zahlen gemessen oftmals mehr Kapazität haben als der eigentliche Rechner, können Investitionen sein, die immerhin ein paar Jahre eine gute Grundlage bieten, um sie so richtig auszureizen.

Trotz der Existenz spezialisierter Spielekonsolen bleibt die PC-Plattform, ob nun in Form eines Stand-PCs oder eines Notebooks, bei einem Großteil der Zocker die erste Wahl. Die Freiheiten, die man mit dem PC hat, die umfangreiche Kompatibilität sowie eine praktisch unbegrenzte Auswahl an Konfigurationsmöglichkeiten, machen Notebooks wie PCs zu konkurrenzfähigen Wettbewerben bei der Suche nach der Spielemaschine. Vor allem Notebooks locken durch ihre Vielfalt; mehrere Modelle der Hersteller stellen ein breit gefächertes Angebot dar, worin jeder fündig werden dürfte. Worauf es vor allem ankommt, wird in diesem Artikel erläutert.

Auf die Details kommt es an

Feuer, Wasser Luft: Optische Spielereien in Battlefield 4, gerendert mit Direct3D 11.2.

Und zwar vor allem bei der Grafikleistung. Schließlich können sich Gaming-Notebooks und -PCs nicht nur durch eine hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit von Konsolen abgrenzen, sondern auch durch ihre Grafik. Gaming-Grafikkarten sind nämlich nicht einfach nur 3D-Grafikkarten, sondern sie vereinen in ihren Chips die notwendigen Techniken, um Effekte lebendiger auf den Schirm zu bringen und mit betriebssystemseitig mitgelieferten Rendering-Engines wie DirectX (mit Direct3D) zu harmonieren. Eben dieses wird wiederum von vielen aktuellen Spieletiteln vorausgesetzt, darunter Assassin’s Creed 4: Black Flag oder Battlefield 4.

Gut zur Geltung kommen

Damit die errechnete Grafik auch gut ankommt, sind Bildschirme von Bedeutung, die die Farben unverfälscht darstellen und eine hohe Auflösung haben. Denn was nutzt eine starke Grafikkarte, die mit Auflösungen jenseits der 1920×1080 Pixel umgehen kann, wenn der Bildschirm eine viel niedrigere Auflösung hat? Aus solchen Gründen finden sich in Gaming- und Multimedia-Laptops fast ausschließlich sogenannte Glare-Type-Displays (gerne auch verziert mit Bezeichnungen wie Glossy, Brillant oder Vibrant; die Hersteller sind da sehr einfallsreich). Besonders positiv schneiden übrigens Displays mit LED-Hintergrundbeleuchtung ab, weil sie Kontraste besser hervorbringen und Farben als lebendiger empfunden werden.

Antrieb: Mehrkernprozessoren für echte Leistung

Doch damit ein Spiel nicht nur auf dem Bildschirm flüssig läuft, braucht es eine Maschine mit hoher Verarbeitungsgeschwindigkeit. Die kommt vor allem von Seiten des Prozessors. Oder genauer gesagt: seiner Kerne. Mehrkern-Prozessoren sind schon lange der Standard. Weil die Arbeitsgeschwindigkeit mit den heute bekannten Mitteln kaum noch zu optimieren ist, sind Hersteller bemüht, immer mehr Prozessorkerne in einem Chip unterzubringen. Die Entwicklung für Multicore-Systeme ist ebenso gängig wie ihre Verbreitung. Nahezu jedes aktuelle Spiel, vor allem aber die leistungshungrigen 3D-Spiele, sind darauf ausgelegt, alle Prozessorkerne zu nutzen. Dank paralleler Datenverarbeitung fallen Wartezeiten somit weg oder sind sehr erträglich geworden.

Die Hardware läuft der Software davon.

Als Datenablage dient der Arbeitsspeicher, der in Form von DDR3-Speichermodulen mit Taktfrequenzen von bis zu 1066 MHz (i/o-Rate) oder sogar 1600 MHz bei den neuartigen DDR4-Modulen bereitsteht.

Chipsatz, Energie und Kühlung: Die Spezialitäten bei Notebooks

Dass man Notebooks einfach in eine Tasche packen und mitnehmen kann, dürfte wohl der Vorteil der Mobilcomputer sein. Was gerade Gaming-Notebooks zu so etwas besonderem macht sind, diverse Herausforderungen, die die Hersteller gut meistern. Erstens: es muss eine Menge moderner und energiehungriger Technik auf engem Raum untergebracht werden. Energiesparende Mobil-Plattformen (Stichwort Centrino) sind für solche Geräte nur bedingt geeignet, da sie nicht die Performance bringen wie etwa Business-Notebooks.

Einige Händler bewerben Geräte als Gaming-Notebooks, obwohl es sich dabei streng genommen um solche mit einer Plattform handelt, die für Multimedia- oder flotte Büro-Laptops geschaffen wurde. Chipsätze wie HM87 und QM87 von Intel hingegen tauchen vor allem in Oberklassegeräten auf und sind auf die Anbindung schneller Speichermodule sowie für den Betrieb mit starken Mehrkernprozessoren ausgelegt.

Wo viel Energie aufgenommen wird, da muss auch viel Energie in Form von Wärme abgeführt werden. Daher zeichnen sich Gaming-Notebooks durch effiziente Kühlmechanismen aus, die das System vor Überhitzung schützen. Dass Lüfterlärm dabei nicht besonders gut ankommt, hat sich bei den Herstellern herumgesprochen, weshalb gerade im Gaming-Bereich hochwertige, effiziente und laufruhige Systeme zum Einsatz kommen.

Und das Betriebssystem?

Gaming und Windows gehören zusammen, zumindest in den meisten Fällen. Aus diesem Grund werden mittlerweile auch fast alle echten Gaming-Notebooks mit Windows 8 beziehungsweise Windows 8.1 ausgeliefert. Das liegt nicht zuletzt daran, dass Hardwarehersteller ihre Treiber und Performance-Features dafür optimieren, sondern auch an den von den Spielentwicklern genutzten Techniken und Schnittstellen, wie etwa DirectX 11.1 und 11.2 (seit Windows 8.1) zugreifen.

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