Unbekannte Hardware ermitteln

Insbesondere dann, wenn ältere Betriebssysteme (zum Beispiel Windows 95 und dessen Nachfolger) oder Betriebssysteme, die nur wenige Gerätetreiber kennen, auf einem Computer installiert werden sollen, über dessen Hardware nur wenig bekannt ist, kann es problematisch werden, wenn wichtige Geräte wie Grafikkarten, Systemgeräte oder Laufwerkscontroller nicht richtig funktionieren. Abhilfe schafft in vielen Fällen die Hardwareermittlung mit einer Linux-CD. Da eine neue Linux-Version bereits viele Treiber mitbringt, kann sie gefundene Geräte beim Start gleich einbinden. Mit dem Befehl lspci können diese Geräte dann aufgelistet werden.

Unbekannte Hardware ermitteln

Die Hardwareerkennung lässt sich mit jedem neueren Linux-Betriebssystem durchführen; Voraussetzung ist natürlich, dass der Linux-Gemeinde ein Gerät bekannt war und entweder der Hardwarehersteller einen Treiber bereitstellt oder die Spezifikationen bekanntgibt – exotische, sehr spezielle oder sehr alte Hardware wird eher selten erkannt.

Vorbereitungen

Um die Hardware am Computer zu ermitteln, genügt eigentlich jede beliebige Linux-Distribution. Empfehlenswert sind Live-Betriebssysteme wie der Aufsatz von PCLinuxOS oder Ubuntu oder die als echte Live-Betriebssysteme vorgesehenen Varianten Knoppix, Damn Small Linux oder Knoppicillin.

Laden Sie das ISO-Image der gewünschten Distribution herunter und brennen Sie es mit einem Brennprogramm wie DeepBurner auf CD. Stellen Sie das BIOS nun wie in Artikel 042 beschrieben ein, damit der Computer von CD startet.

Passende Treiber suchen

Wenn Sie eine reine Installations-CD verwenden, können Sie hier sogar vor der Installation zur "Eingabeaufforderung" – dem Bash wechseln. Im Beispiel wurde mit der Option "Enter Shell Command" die Installation von Debian unterbrochen.
Wenn Sie ein Live-Linux mit grafischer Oberfläche verwenden, suchen Sie im Menü nach dem Eintrag "Terminal" – damit lassen sich Bash-Befehle auch unter der grafischen Oberfläche ausführen. Geben Sie dann den Befehl

lspci

ein.

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Suchen Sie nach dem zutreffendsten Eintrag für das gesuchte Gerät. Mit der von lspci angezeigten Beschreibung können Sie den passenden Treiber zum Beispiel auf treiberupdate.de herunterladen. Achten Sie darauf, die für das zu installierende Betriebssystem angepassten Treiber zu verwenden.

Windows Vista/7 auf einer S-ATA-Festplatte oder einem RAID-Verbund installieren

Die Installationsroutine von Windows Vista oder Windows 7 meldet nach dem Start, dass kein Zieldatenträger gefunden wurde, obwohl die Festplatte korrekt angeschlossen oder ein RAID-Verbund nach Anleitung eingerichtet wurde.

Die Ursache liegt nicht in einer Fehlkonfiguration sondern daran, dass Windows die nötigen Treiber für den Festplattencontroller oder den Verbund nicht kennt.

Vorbereitungen

Besorgen Sie sich als Erstes ein Packprogramm, mit dem Sie Archive öffnen können. Empfehlenswert ist hierbei 7-Zip. Installieren Sie das Programm, bevor Sie fortfahren. Besuchen Sie jetzt die Website Ihres Mainboardherstellers. In dieser Anleitung dient ein Controllertreiber von nVidia als Beispiel. Wenn Sie nicht wissen, welches Mainboard Sie haben, kann Ihnen das Programm Everest behilflich sein.

Treiber organisieren

In diesem Beispiel wird der SATA-Treiber für ein Mainboard mit Nvidia-Chipsatz gesucht. Auf der Supportwebsite von Nvidia müssen Sie die Plattform wählen, unter der der RAID- oder S-ATA-Controller betrieben werden soll. Falls Sie Ihr Mainboard nicht finden, wählen Sie zuerst “Legacy”, um Pakete für ältere Produkte zu suchen.

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  • Im Beispiel suchen wir den Treiber für ein Mainboard mit nForce 410 Northbridge, diese Daten können Sie auch wieder mit Everest auslesen. Klicken Sie nach der Auswahl auf Weiter, um das Treiberpaket herunterzuladen.

    Wenn Sie ein angepasstes Treiberpaket für die Installation eines RAID- oder S-ATA-Controllers bekommen, können Sie es auf einem USB-Stick speichern oder auf CD brennen und dann mit dem letzten Schritt fortfahren.

 

  • Falls Sie aber ein komplettes Paket für den ganzen Chipsatz bekommen haben, müssen Sie darin den benötigten Treiber suchen. Sie können das Paket mit 7Zip entpacken. 083-2

    Im Beispiel befinden sich die benötigten Treiber im Unterordner IDE\WinVista64. Die Ordnerpfade sind fast immer mit “SATA”, “IDE” oder “RAID” bezeichnet. Denken Sie daran, dass Sie spezielle 64-Bit-Treiber benötigen werden, wenn Sie beabsichtigen, eine 64-Bit-Version von Windows zu installieren.

    Kopieren Sie die Treiber auf einen USB-Stick oder brennen Sie sie auf eine CD.

Die Treiber einbinden

Starten Sie das Windows-Setup erneut und warten Sie ab, bis das Programm geladen wurde. Nach der Eingabe des CD-Keys sehen Sie eine Liste der gefundenen Festplatten. Verbinden Sie den USB-Stick oder die Speicherkarte mit dem Computer und klicken Sie auf Treiber laden.

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Wenn Sie an diesem Fenster angelangt sind, legen Sie Ihre CD ein oder schließen Sie den USB-Stick an. Klicken Sie auf “Treiber laden”. Es öffnet sich ein kleines Explorer-Fenster, in dem Sie nach den Treibern suchen können. Sie können alle Treiber auswählen. Wenn sie inkompatibel sind, sortiert Setup sie selbstständig aus.