Anonym surfen mit TOR

Viele Statistikfunktionen für Websites oder Werbemodule erfassen die IP-Adressen der Websitesbesucher, um Daten über ihre Surfgewohnheiten zu sammeln und Werbeeinblendungen zielgerichtet anzuzeigen. Mit einem Anonymisierungsdienst können Sie dieses Sammeln von Daten verhindern.

Über IP-Adressen

Mit der IP-Adresse Ihres Rechners oder Routers sind Sie nach außen hin sichtbar. Angebote im Internet wie spezielle Websites, Programme mit fernzugriffsfunktion oder Spiele nutzen diese Adresse, um mit Ihrem Computer zu kommunizieren. Anhand der IP-Adresse lassen sich allerdings auch Rückschlüsse auf Ihren Internetdienst-Provider und Ihren geografischen Standort ziehen. Diese Informationen können dazu verwendet werden, festzustellen, auf welchen Websites Sie unterwegs waren. In Kombination mit Cookies, die auf Ihrem Computer gespeichert sind, können Ihre IP-Adressen, die sich in der Regel täglich ändern, Ihnen wieder zugeordnet werden.

Tor mit Vidalia und Privoxy einrichten

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Anonymisierungsdienste leiten Ihre Anfragen an einen oder mehrere sogenannte Proxyserver um, sodass Websites nur die IP-Adresse dieser Server erfassen können. Die Dienste blockieren oft auch Werbung auf Websites, um das Sammeln von Cookies zu verhindern. Ein empfehlenswerter Dienst für diese Zwecke ist Tor. Wenn Sie TOR zusammen mit Vidalia und Privoxy einsetzen, lässt sich der Dienst leicht verwenden und schnell ein- oder ausschalten. Vidalia, TOR und Privoxy können Sie hier im Paket herunterladen.

Durch die im Paket enthaltene Erweiterung „Torbutton“ für Mozilla Firefox wird es besonders einfach, TOR ein- oder auszuschalten. Sie sollten deshalb, wenn Sie TOR häufiger nutzen möchten, zuerst Mozilla Firefox installieren.

Auf der Website von Vidalia werden die drei Programme sowie Torbutton als gebündeltes Paket angeboten. Laden Sie das Paket herunter und installieren Sie es, wobei Sie die vorgegebenen Standardeinstellungen beibehalten können.

Nachdem die Installation abgeschlossen ist, sind die Programme Einsatzbereit und können gleich gestartet werden. Die einzelnen Komponenten werden automatisch so eingerichtet, dass sie mit Windows gestartet werden und Torbutton wird Firefox hinzugefügt.

Tor starten und den Torbutton verwenden

Starten Sie Windows nach der Installation neu, falls die Komponenten noch nicht bereit sind. Im Infobereich der Taskleiste sollten sich das TOR-Vidalia-Symbol (eine grüne Zwiebel) und das blaue P-Symbol von Privoxy befinden.

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Starten Sie jetzt Firefox. Rechts unten in der Statusleiste wird in roter Schrift “Tor Disabled” angezeigt. Sie können jetzt zum Beispiel diese Seite aufrufen, um oben Ihre aktuelle IP-Adresse abzulesen. Klicken Sie dann auf “Tor Disabled”, sodass sich der Text in “Tor Enabled” ändert. Laden Sie die Seite dann erneut. Als IP-Adresse sollte jetzt die Adresse des Proxyservers angezeigt werden.

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Im Beispiel werden jetzt alle Anfragen an einen Proxyserver aus der Schweiz umgeleitet, anhand der IP-Adresse meint die Website wieistmeineip.de zu erkennen, dass sich der Testcomputer in der Schweiz befindet. Es ist übrigens ein Trugschluss, zu glauben, dass man durch den Dienst vollständig anonym ist. Betreiber von Proxyservern können Daten über eingehende IP-Adressen und die von diesen angeforderten Websites protokollieren. Diese Daten liegen in der Regel nur dem Betreiber dieses Servers vor und was der damit macht, ist nur schwer kontrollierbar. Aber ein Hauptziel dieser Aktion können Sie durch die Verwendung von Proxyservern erreichen: Sie werden nicht mehr zuverlässig in Website-Statistiken erfasst und die durch Werbung gesammelten Datein sind nutzlos, weil sie IP-Adressen in verschiedenen Ländern zugeordnet werden.

Ein spürbarer Nachteil besteht aber: Der Netzwerkverkehr läuft deutlich langsamer ab als gewohnt. Das liegt daran, dass sich die Proxyserver häufig im Ausland befinden. Muss eine Anfrage erst in die USA und von dort aus zurückgeschickt werden, kann das je nach Aufbau der Website schon mal eine Minute dauern. In seltenen Fällen reichen die Proxyserver Anfragen so langsam weiter, dass man die Verbindung lieber neu aufbauen sollte.

Tipp: Wenn Sie gängige Werbeeinblendungen vollständig deaktivieren möchten, können Sie Firefox um Adblock Plus erweitern. Eine Beschreibung dazu finden Sie auf der Website von Kweb-Blog.