Ist die Oberfläche der Magnetplatten einer Festplatte erst einmal beschädigt, kann sich der Schaden theoretisch mit jeder Umdrehung weiterfressen. Mit fortschreitendem Betrieb sind dann größere Datenverluste möglich. Bleibt der Schaden unbemerkt, etwa weil die SMART-Technologie noch gar nicht unterstützt wurde (bei alten Geräten) oder weil die Festplatte als externe Festplatte in Betrieb war, können unter sich häufenden Zugriffsfehlern immer mehr Daten verloren gehen, bis sich das Betriebssystem weigert, überhaupt noch von der Festplatte zu lesen.
Folgen können das Verfallen der Partition sein. Diese lässt sich mit Werkzeugen wie Testdisk (hier gehört schon Glück dazu) zwar wiederherstellen, aufgrund des physikalischen Defekts sind weitere Verluste aber fast nie auszuschließend. Anzeichen für einen Verfall können das Verlangen des Betriebssystems sein, das Dateisystem zu korrigieren (etwa mit Checkdisk unter Windows; Scandisk unter Windows-Versionen der 9x-Linie und den DOS-basierten Vorgängern).

Eine völlig andere Art des Defekts kann eine Störung in der Festplattenelektronik sein. Die Elektronik befindet sich auf der Platine unterhalb des Festplattengehäuses (manchmal ist diese abgedeckt und somit nicht sichtbar). Eine Störung an dieser Stelle kann zu solch charakteristischen Phänomenen wie Klappern und Klopfen führen: häufig kann der Aktuator, also die Einheit, die die Schreib-Leseköpfe über den Magnetplatten positioniert, Befehle nicht mehr präzise umsetzen und springt zwischen Spindel und äußerem Rand oder sogar der Parkposition hin und her.
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