CPU-Auslastung mit Sysinternals Process Explorer überwachen

Wenn die CPU Ihres Computers häufiger stark ausgelastet ist, Sie den verantwortlichen Prozess mit dem Task-Manager aber nicht sehen können, ist möglicherweise ein Hardwareproblem die Ursache.

Übersicht: Wichtige Prozesse und Pseudoprozesse

Bei der Auswertung mit Process Explorer gibt es drei Dinge, die Sie wissen sollten:

  • Die Auslastung durch den sogenannten Leerlaufprozess steigt immer dann, wenn kein anderer echter Prozess Rechenleistung der CPU benötigt. Der Leerlaufprozess läuft mit der niedrigsten Priorität und verhindert, vereinfacht erklärt, dass die CPU zum Stillstand kommt. Die im Task-Manager beim Leerlaufprozess angezeigte CPU-Auslastung ist ungenutzte Rechenleistung.
  • Interrupts sind Unterbrechungen in der Abarbeitung von Programmcode, die genutzt werden, um Eingaben durch Geräte verarbeiten zu können. Während eines Interrupts kümmert sich die CPU nur um Daten, die von Eingabegeräten wie etwa Tastaturen gesendet werden, um diese unabhängig von der durch Programme verursachten CPU-Auslastung schnell abarbeiten zu können. Defekte Geräte könenn verursachen, dass die Auslastung durch Interrupts ungewöhnlich hoch steigt.
  • Deferred Procedure Calls kommen nur in Windows-Betriebssystemen vor und sind Interrupts, die mit niedriger Priorität abgearbeitet werden. An einer hohen Auslastung durch DPCs können defekte Geräte, falsche Treiber oder mehrfach verwendete IRQs (Interrupt Requests, Untrebrechungsanfragen) schuld sein.

Process Explorer im Allgemeinen:

Grün aufleuchtende Prozesse werden gerade gestartet, rot aufleuchtende beendet. Hellrot hinterlegte Prozesse sind Hostprozesse anderer Prozesse (in der grafischen Darstellung als untergeordnet gekennzeichnet) oder Hostprozesse von Diensten. Blau hinterlegte Prozesse sind solche, die auf der Benutzerebene (nicht Systemebene) ausgeführt werden und die der Benutzer ohne Einschränkungen am Betrieb des Hintergrundsystems beenden kann.

Bevor Sie mit der Fehlersuche fortfahren, stellen Sie sicher, dass verwendete Hardware mit dem Betriebssystem kompatibel ist und die aktuellsten beim Hersteller erhältlichen Treiber installiert sind. Process Explorer können Sie hier bei Sysinternals herunterladen.

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Vorgehen bei hoher CPU-Auslastung durch Hardware-Interrupts (IRQs)

Wie oben erwähnt, können daran falsche oder inkompatible Treiber oder mehrfach belegte IRQs schuld sein. In den BIOSen moderner Computer können Sie Geräten Interrupts zuordnen oder – und das ist die Empfehlung – Interrupts automatisch zuteilen lassen. Sollten Sie im BIOS keine Einstellung finden, die dem entsprechen könnte, suchen Sie nach „Plug and Play OS“ und stellen Sie diesen Wert auf „Yes“.

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