Windows-Sicherung zum automatischen Sichern von Windows und Daten verwenden

Mit der Einführung von Windows Vista hat Microsoft das längst überholte Sicherungsprogramm “Ntbackup” abgelöst und durch ein modernes Sicherungsprogramm ersetzt.

Das in Windows Vista und 7 enthaltene Sicherungsprogramm erlaubt ein automatisches Erstellen von Daten- und Betriebssystemsicherungen sowie das Erstellen mehrerer Sicherungsstände. So kann man im Ernstfall auch ältere Versionen von Dateien wiederherstellen, die möglicherweise unbemerkt bearbeitet oder gelöscht wurden.

Auswahl des Sicherungsspeichers

Die Windows-Sicherung ist in allen Ausgaben von Windows Vista und 7 enthalten, die Ausgaben “Home Basic” und “Home Premium” erlauben allerdings kein Sichern auf Netzwerkspeicher. Wer eine dieser niedrigeren Ausgaben einsetzt, sollte zum Sichern eine eigens dafür vorhandene Festplatte verwenden. Das kann eine eingebaute Festplatte – oder besser – eine externe sein.

Wenn Sie eine der höheren Windows-Ausgaben einsetzen, wird empfohlen, die Sicherung im Netzwerk zu speichern. Der Sicherungsort sollte für andere Benutzer nicht zugänglich sein, deshalb ist es sehr empfehlenswert, hierfür ein spezielles “Backup-Benutzerkonto” einzurichten, welches den Zugang zu diesem Netzwerkspeicherplatz hat. So sind Sie sicher, dass andere Benutzer keinen Zugang zu gesicherten Daten und darin enthaltenen vertraulichen Informationen haben. Das gilt natürlich nur, solange Sie den Server, der diesen Speicher bereitstellt, verwalten.

Bei der Bemessung des Speicherplatzes sollten Sie bedenken, dass die Windows-Sicherung zwar die ZIP-Komprimierung verwendet, um Speicherplatz zu sparen, aber je mehr Dateien, die bereits in Kompressionsformaten vorliegen Sie auf Ihrem PC haben, desto weniger nützt Ihnen letztendlich die ZIP-Komprimierung. Zu Formaten, die nur geringfügig komprimiert werden können, gehören insbesondere MP3- und WMA-Dateien, viele Videoformate (etwa MPEG2, MP4 oder WMV) sowie Bilder wie JPEG-Dateien.

Als gute Faustregel hat sich erwiesen, dass der minimale Speicherplatz etwas größer sein sollte als die unkomprimierte Gesamtdatenmenge der zu sichernden Dateien. So können Sie immer noch mehrere Sicherungsstände behalten und nach einem Datenverlust zu einem älteren oder dem letzten gesicherten Stand zurückkehren.

Angenommen, Sie planen eine automatische Sicherung für das Windows-System sowie die Benutzerbibliotheken einzurichten, die sich allesamt auf Laufwerk C: befinden, können Sie im Arbeitsplatz mit einem Rechtsklick auf das Laufwerk C: dessen Eigenschaften öffnen und aus dem Tortendiagramm den belegten Speicherplatz entnehmen.

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Im Beispiel sind das nicht einmal 90 Gigabytes. In diesem Falle würden wir uns für die Sicherung einen Speicherplatz aussuchen, auf dem mindestens 100 Gigabytes verfügbar sind.

Zu sichernde Objekte wählen und die Sicherung einrichten

Klicken Sie auf das Windows-Logo (“Start”) und dann auf “Systemsteuerung”. Klicken Sie im erscheinenden Fenster im Bereich “System und Sicherheit” auf den Link “Sicherung des Computers erstellen”.

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Es öffnet sich das Systemsteuerungselement “Sichern und Wiederherstellen”. Klicken Sie in diesem Fenster rechts auf “Sicherung einrichten”.

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Damit Sie fortsetzen können, müssen Sie möglicherweise Administratorrechte angeben. Klicken Sie im Dialog der Benutzerkontensteuerung auf “Ja” oder “Fortsetzen”.

Jetzt können Sie das Zielverzeichnis für die Sicherung auswählen. Das kann, wie oben bereits erwähnt, eine externe Festplatte oder bei einer höheren Windows-Ausgabe, ein Verzeichnis im Netzwerk sein.

Datensicherung auf einer externen Festplatte speichern

Im ersten Beispiel möchten wir eine externe Festplatte verwenden. Diese heißt hier “BackupStorage” (G:) und wird von Windows sogar schon vorgeschlagen.

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Klicken Sie zuerst auf die Festplatte und dann auf “Weiter”.

Alternativ: Datensicherung im Netzwerk speichern

Wenn es Ihre Windows-Ausgabe erlaubt und im Netzwerk eine Freigabe eingerichtet ist, können Sie die Sicherung auch dort speichern. An einer anderen Stelle klären wir, wie Sie eine sichere Freigabe für genau solche Zwecke einrichten. Hier gehen wir davon aus, dass die Freigabe bereits eingerichtet wurde.

Klicken Sie im Fenster “Sicherung einrichten” auf “In Netzwerk speichern” und geben Sie die Netzwerkadresse zum Sicherungspfad (der Freigabe) an.

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Der Pfad besteht aus dem Namen des Servers (hier “beteigeuze”) und dem der Freigabe (hier “extern$”). Tragen Sie die Netzwerkadresse in der Form \\<Servername>\<Freigabename> ein.

Wenn für den Zugriff auf die Freigabe eine Anmeldung erforderlich ist, tragen Sie die Anmeldedaten in die Felder “Benutzername” und “Kennwort” ein. Beachten Sie dabei, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Benutzerkonto verwendet werden muss, dass auf dem Server angelegt wurde. Deshalb wird der Benutzername in der Form

<Servername>\<Benutzername>

eingegeben.

Klicken Sie auf “Weiter”. Jetzt erscheint die Freigabe als Sicherungsziel in der Liste.

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Klicken Sie erneut auf “Weiter”. Im folgenden Dialog können Sie bestimmen, welche Daten gesichert werden sollen.

Zu sichernde Daten auswählen

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Daten gesichert werden sollen, wählen Sie “Auswahl durch Windows (empfohlen)”. Dabei werden im Hintergrund das Windows-Betriebssystem sowie alle Benutzerbibliotheken gesichert. Zusätzliche Partitionen oder Festplatten sind davon nicht betroffen.

Wenn Sie hingegen selbst auswählen wollen, was gesichert werden soll und zum Beispiel auch andere Laufwerke sichern möchten, wählen Sie “Auswahl durch Benutzer” und klicken Sie auf “Weiter”.

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Wenn Sie zu sichernde Elemente manuell auswählen möchten, können Sie im folgenden Dialog Benutzerbibliotheken sowie Laufwerke an- und abwählen. Im Beispiel wähle ich nur mein Benutzerprofil zum Sichern aus. Wenn andere Benutzer den Computer häufig mitbenutzen, sollte man deren Profile auch sichern.

Der oberste Eintrag “Dateien für neu erstellte Benutzer sichern” bewirkt, dass Bibliotheken nachträglich angelegter Windows-Benutzer ebenfalls gesichert werden. Wenn Sie nicht vorhaben, weitere Benutzer anzulegen, lassen Sie diesen Haken einfach weg.

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Das Laufwerk C:, das Systemlaufwerk ist sollte auch gesichert werden, weil sich darauf Windows und die Programme befinden.

Da ich eine eigene Partition für meine Daten verwende, füge ich auch das Laufwerk F: der Sicherung hinzu. Ein eigens für Multimedia-Inhalte angelegtes Laufwerk (hier E:) wird nicht gesichert, da das Sichern dadurch deutlich länger dauern und mehr Platz belegen würde.

Damit Sie Windows und Ihre gesicherten Daten auch nach einem Totalausfall wiederherstellen können, sollten Sie ganz unten den Haken bei “Systemabbild von Laufwerken einschließen…” setzen. Sollte die Systemfestplatte kaputt gehen, können Sie den Computer nach dem Austausch des defekten Laufwerks von der Windows-DVD starten und die Sicherung zurückspielen.

Die Sicherung automatisch regelmäßig ausführen

Klicken Sie zum Abschluss der Einrichtung auf “Weiter”. Sie sehen nun eine Zusammenfassung der Einstellungen.

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Damit die Sicherung regelmäßig ausgeführt wird, sollte ein Zeitplan verwendet werden. Die Windows-Sicherung schlägt standardmäßig ein Wochenintervall vor. Wenn Sie dieses oder die Uhrzeit ändern möchten, klicken Sie auf den Link “Zeitplan ändern”.

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Wenn Sie täglich wichtige Daten auf Ihrem Computer bearbeiten und ebenda speichern, ist die Häufigkeit “Täglich” empfehlenswert. Für die meisten Heimanwender genügt das Intervall “Wöchentlich” (wie im Beispiel). Die Einstellung “Monatlich” ist nur bei selten genutzten PCs sinnvoll.

Die Uhrzeit sollten Sie so einstellen, dass das Sicherungsprogramm genügend Zeit hat, die Sicherung auch abzuschließen. Wenn Sie sie für die Abendstunden planen aber kurz darauf den PC herunterfahren, ist nichts gewonnen.

Bei Büro-PCs hat sich eine Uhrzeit in der Mittagspause als praktisch erwiesen. Die Arbeitsgeschwindigkeit von Windows verringert sich beim Sichern in der Regel nur minimal, sodass die Einschränkungen dadurch nicht so gravierend sein dürften und sich durch gute Planung auf Uhrzeiten verlegen lassen, zu denen der PC nicht so intensiv genutzt wird.

Wenn Sie den Zeitplan angepasst haben, bestätigen Sie den Dialog und klicken Sie im Fenster “Sicherung einrichten” auf “Einstellungen speichern und Sicherung ausführen”.

Windows führt jetzt erstmalig die Sicherung aus. Dies kann, abhängig davon, ob Sie auf eine Festplatte oder eine Freigabe im Netzwerk und wie schnell die Verbindung zum Ziel ist, mehrere Stunden dauern. Im Systemsteuerungselement “Sichern und Wiederherstellen” können Sie sehen, wie weit die Sicherung fortgeschritten ist.

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Wenn die geplante Sicherung läuft, erscheint im Infobereich der Taskleiste das Symbol des Windows-Wartungscenters (eine Fahne) mit einer Uhr.

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Wenn Sie die Meldung zur Sicherung sehen möchten, klicken Sie einmal auf dieses Symbol und dann auf “Sicherung wird ausgeführt”.

Kostenloser Virenschutz für Windows

Ein aktueller und bewährter Virenschutz ist die Grundlage für den funktionierenden Schutz eines Windows-Computers. Gefahr droht auf fraglichen Websites, Spam-E-Mails, Daten aus schwer überprüfbaren Quellen und sogar Instant-Messaging-Diensten.

Antivirenprogramme können helfen, die drohende Gefahr frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Im Falle eines Falles sind sie sogar dazu in der Lage, befallene Dateien zu reparieren und Schädlinge wie Viren, Trojanische Pferde (“Trojaner”) und Würmer vom System zu entfernen. Selbst das Warnen vor Scherzprogrammen ist bei Aktuellen Antivirenprogrammen eine Pflicht.

In den vergangenen 10 Jahren hat der Softwarehersteller Avira mit Antivir maßgeblich dazu beigetragen, die Sicherheit der privat genutzten PCs zu erhöhen. Kostenlosen Virenschutz gab es schon bald auch von Alwil, Grisoft (AVG) und Kaspersky, um hier nur ein paar Hersteller zu nennen. Seit etwa einem Jahr stellt auch Microsoft mit Security Essentials den Windows-Benutzern ein kostenloses Antivirenprogramm zur Verfügung.

Letzteres ist nicht nur dank Microsofts Markmacht und Marketing-Strategien stark verbreitet und erfolgreich. Anders als die Produkte der Konkurrenz kommt Security Essentials mit einer übersichtlich gehaltenen Oberfläche und nur wenig Einstellungsmöglichkeiten daher. Security Essentials ist quasi ein Selbstläufer: die Updates für Signaturen und das Programm können automatisch per Microsoft Update geholt und installiert werden – also unauffällig im Hintergrund beim Arbeiten oder spätestens beim Herunterfahren (je nach Einstellung).

Security Essentials stört nicht durch sich automatisch öffnende Fenster und benachrichtigt den Benutzer nur beim Beginnen geplanter Überprüfungen sowie Warnungen, die entsprechend ihrer Priorität grün oder rot gekennzeichnet werden.

Im Falle einer ermittelten Bedrohung kann Security Essentials bei Nichtbehandlung automatisch eine voreingestellte Aktion, etwa das Säubern, ausführen.

Statusmeldungen und ein Blick aufs Programm

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Der grüne stilisierte Burgwall im Infobereich der Taskleiste zeigt an, dass Security Essentials keine Bedrohungen entdeckt hat und die Signaturen auf dem aktuellsten Stand sind.

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Erscheint das Symbol in rot, ist der Schutz nicht aktiv oder es wurde eine Bedrohung entdeckt. Die Meldung erscheint auf einigen Systemen, nachdem Windows gerade gestartet wurde. Security Essentials läuft dann zwar schon im Hintergrund, aber die Benutzeroberfläche ist noch nicht bereit. Geben Sie dem Programm wenige Sekunden Zeit, ehe Sie es aufrufen.

Wird das Symbol orange mit einem Ausrufezeichen dargestellt, bedeutet das, dass die Spyware- und Virendefinitionen veraltet sind. Möglicherweise haben Sie den Computer längere Zeit nicht heruntergefahren, um die automatischen Updates zu installieren. Sie können das Herunterladen aktueller Spyware- und Virendefinitionen auch manuell anstoßen, indem Sie “Aktualisieren” öffnen und auf “Aktualisieren” klicken.

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Das wichtigste auf einen Blick im Hauptfenster: Schutz und Signaturen sind auf dem aktuellsten Stand und es sind keine Bedrohungen bekannt.

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Ein einziger Button erlaubt das benutzergesteuerte Herunterladen der aktuellsten Viren- und Spywaresignaturen.

Microsoft Security Essentials können Sie für Windows XP, Vista und 7 bei Microsoft herunterladen. Falls Ihre Windows-Version nicht oder nicht korrekt erkannt wird, wählen Sie sie aus und klicken Sie auf “Herunterladen”.

Benutzerkontensteuerung (UAC) aktivieren

Was ist die UAC?

Die Benutzerkontensteuerung unter Windows Vista und 7 ist eines der wichtigsten Elemente das zum Computerschutz beiträgt. Die Benutzerkontensteuerung fängt Änderungen am System ab und fragt den Benutzer, ob der Vorgang fortgesetzt werden darf. Solche Vorgänge können sein:

  • Installation eines Programms
  • Installation eines Treibers
  • Update (Aktualisierung) der Obigen
  • Löschen von Programm- oder Systemdateien
  • Löschen von Benutzerprofilen
  • Ändern von Ordnerberechtigungen oder Besitzübernahme
  • Ausführen eines Programms als Systemadministrator
  • Ändern von Systemeinstellungen.

Solche Änderungen können von Benutzern aber auch von Programmen ausgelöst werden. Die UAC dient deshalb auch erfahrenen Nutzern als Kontrolle: versucht etwa ein Programm die Firewall zu beenden, wird der Benutzer darüber informiert, bevor der Vorgang ausgelöst wird. Damit kann ein gefährlicher Eingriff abgewendet werden.

Diese Signale kann die UAC geben

Bevor der UAC-Dialog erscheint, wird der Bildschirm abgedunkelt. Das hat einerseits den Nutzen, dass der Dialog zwangsweise die Aufmerksamkeit auf sich zieht; andererseits einen technischen Vorteil: diese “Secure Desktop” genannte Oberfläche kann von anderen Programmen nicht gesteuert werden – es ist unmöglich, die UAC-RÜckgrafen automatisch beantworten zu lassen.

Der Dialog kann in den Farben Blau, silber, gelb und rot hinterlegt sein. Diese Farben haben folgende Bedeutungen:

  • Blau: Die Aktion wurde von Windows selbst oder über ein Windows-Systemsteuerungselement ausgelöst.
  • Silber: Die Anwendung, die diese Aktion auslösen möchte, ist digital zertifiziert und vertrauenswürdig.
  • Gelb: Die Anwendung, die diese Aktion auslösen möchte, ist nicht zertifiziert. Am besten recherchieren Sie im Internet, ob das Programm vertrauenswürdig ist.
  • Rot: Die Anwendung, die diese Aktion auslösen möchte, ist als bösartig bekannt. Sie sollten den Vorgang unbedingt abbrechen.

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Windows Vista verlangt Administratorenrechte, um einen Treiber zu installieren. Im Hintergrund zu erkennen: das abgedunkelte Desktop mit dem leuchtenden Fenster der Anwendung, die die UAC-Rückfrage ausgelöst hat.

Unter Windows 7 stellt die UAC weniger Rückfragen und wird bei Aktionen wie dem Umbenennen oder Löschen von Programmordnern nicht unter dem Secure Desktop angezeigt.

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Status der UAC prüfen oder die UAC aktivieren

Windows Vista und 7

Rufen Sie die Systemsteuerung auf und klicken Sie auf “Benutzerkonten und Jugendschutz”.

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Klicken Sie anschließend auf Benutzerkonten…

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Windows Vista

… und auf “Benutzerkontensteuerung ein- oder ausschalten” wenn Sie Windows Vista verwenden.

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Setzen Sie hier den Haken und bestätigen Sie den Vorgang mit OK .

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Windows 7

Verwenden Sie unter Windows 7 den Schiebregler, um die Häufigkeit der Rückfragen einzustellen. Empfohlen sind hier die Stufen 3 und 4.

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Benachrichtigungen über den Sicherheitszustand aktivieren

Windows Vista

Gehen Sie in der Systemsteuerung zu “Sicherheit” und klicken Sie unter “Sicherhetiscenter” auf “Computersicherheitsstatus prüfen”.

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Klicken Sie links im Fenster auf “Die Sicherheitscenter-Benachrichtigungsmethode ändern”…

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… und klicken Sie auf “Ja, Benachrichtigung senden und Symbol anzeigen”.

Windows 7

Öffnen Sie in der Systemsteuerung “System und Sicherheit” und dann das “Wartungscenter”.

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Klappen Sie das Menü “Sicherheit” auf und stellen Sie sicher, dass alle Warnungen im Wartungscenter angezeigt werden.