Zune-Firmware aus eigener Quelle einspielen

Das tolle am Zune war immer: hatte man die Festplatte komplett geleert, ein Firmware-Reset durchgeführt oder gar eine neue (größere) Festplatte eingebaut, so konnte man durch Anschließen am PC bei vorhandener Zune-Desktop-Software die Firmware wieder aufs Gerät einspielen.

Im November 2015 kam Microsoft der eigenen Ankündigung nach, die Zune-Dienste einzustellen, wenige Monate später gingen auch weite Teile der eigens hierfür angelegten Online-Ressourcen offline. Zune und Zune Marketplace waren rückwirkend zum “Forschungsprojekt” geworden und die Angebote wurden auf Windows Phone, Xbox und später Groove verlagert.

Leider traf die Verabschiedung der Dienste auch den Update-Dienst für den Player. Die Zune-Software ist derzeit nicht mehr in der Lage, eine fehlende Software abzurufen, folglich bleibt ein Zune ohne bespielte Festplatte ein schweres Stück Elektronik. Es kommt zur Fehlermeldung C00D133C (80190194) wonach der gesuchte Inhalte nicht auffindbar sei. Man solle doch die URL überprüfen, was in der Desktopsoftware natürlich nicht möglich ist.

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Man kann sich jedoch behelfen, indem man selbst Inhalte bereitstellt, die unter http://resources.zune.net/ ausgeliefert werden. Dies ist nämlich die Adresse, unter der Firmware abgerufen werden soll. Eine virtuelle Maschine kann diese Aufgabe übernehmen.

Laden Sie hierzu das Projekt ”local_zune_firmware_server” herunter und befolgen Sie die auf der verlinkten Website hinterlegten Anweisungen für die Inbetriebnahme.

Ist alles bereit, trennen Sie den Zune noch einmal vom Computer und schließen die Software. Rufen Sie die Website http://resources.zune.net/ auf. Wenn Sie die Anleitung sehen, ist die virtuelle Maschine bereit. Gegebenenfalls müssen Sie nur noch das Firmware-Archiv auspacken (ebenfalls im Projekt beschrieben) und die Dateien im Verzeichnis htdocs/firmware/v4_5 ablegen.

Verbinden Sie den Zune wieder mit dem Computer. Die Software sollte automatisch starten (sonst einfach manuell starten) und erkennen, dass der Zune neue Firmware braucht.

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Zum Projekt “local_zune_firmware_server” auf GitHub

Langsame Betriebssysteme und Computer beschleunigen

Wer sich einen neuen PC zugelegt hat, behält oft noch den alten, um im Ernstfall nicht auf Internet- und E-Mail-Zugang verzichten zu müssen. Allerdings werden die scheinbar einfachen Aufgaben auf dem alten Computer weniger komfortabel, wenn man an einen der Gründe erinnert wird, weshalb man sich eigentlich einen neuen Computer zugelegt hat: die Geschwindigkeit.

Einleitung

Aktuelle Anwendungen laufen auf betagten Systemen häufig spürbar langsamer, wenn nicht stockend. Berühmtes Beispiel ist der Webbrowser Mozilla Mirefox. Auf einem System mit höchstens 400 MHz dauert es bis zu 30 Sekunden, bis man endlich eine Seite aufrufen kann. In diesem Artikel werden ein paar ungewöhnliche Methoden vorgestellt, die das ein oder andere Programm etwa auf einem provisorischen Ersatzrechner flotter machen können.

Beispielkonfiguration

Im Beispiel läuft unser Rechner, ein Pentium II (350 MHz) mit 64 MB RAM, unter Windows 2000. Aus Sicherheitsgründen und Frust über Windows 95/98/Me stand für mich fest, dass auch ein selten verwendeter Rechner unter einem möglichst aktuellen und stabilen Betriebssystem laufen sollte; also Windows 2000 oder XP, alternativ eine geeignete (kleine) Distribution von Linux.

Allgemeine Tipps zur Optimierung

Zunächst werden ein paar grundliegende Einstellungen geändert, beziehungsweise Anpassungen vorgenommen. Mit der alten Festplatte, einem langsamen NT-basierten Betriebssystem und wenig Arbeitsspeicher benötigt der Computer nach dem Einschalten etwas mehr als eine Minute bis zur Anmeldung, anschließend noch ein paar Sekunden. Da jede Sekunde zählt, werden als erstes Programme deinstalliert, die nicht benötigt werden. Jedes installierte Programm trägt zur Fragmentierung der Dateien auf der Festplatte bei und vergrößert die Registrierungsdatenbank. Nach der Deinstallation unnötiger Programme sollte Letztere, wie im hier beschrieben, bereinigt werden.

Weiter geht es mit den Einstellungen, die sich über die Systemsteuerung anpassen lassen: Über "Systemeigenschaften", "Erweitert", "Systemleistung" wird die Systemleistung für Anwendungen optimiert. Falls der Computer als Server eingesetzt werden soll, empfiehlt sich die Einstellung für Hintergrunddienste.

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Die Größe der Auslagerungsdatei sollte mindestens der Größe des Arbeitsspeichers entsprechen, bei niedriger Kapazität aber groß genug sein, um die am häufigsten verwendeten Programme sowie die Windows-eigenen Dateien laden zu können. Im Beispiel hat sich der Wert "192 MB" als geeignet erwiesen (orientieren Sie sich bei der Festlegung an dem im Taskmanager angezeigten Speicherverbrauch).

Als Nächstes wird das Autostartverhalten von Programmen geändert. Da wir möglichst viel Leistung gewinnen wollen, werden alle Programme aus dem Autostart entfernt. Sie können dies entweder manuell, wie in den Artikeln kb018 und kb019 (ab Windows XP) beschrieben oder mit dem Programm HijackThis (siehe auch hier) durch Fixen der O4-Einträge beheben.

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Auch die weniger bedeutend scheinenden Features von Windows wie Hintergrundbilder, Desktopverknüpfungen oder Startmenüeinträge können Ursache für langsame Arbeitsgeschwindigkeiten sein. Verzichten Sie deshalb auf Hintergrundbilder und unnötige Einträge im Startmenü. Mit vielen Einträgen dauert es auf dem Testsystem bis zu drei Sekunden, bis nach dem Klick auf "Programme" etwas passiert.

Effektiv: die Manic-Methode

Seit Windows NT ist es möglich, Prozessen einer bestimmten Prioritätsklasse zuzuordnen, damit Windows sie bevorzugt oder im Hintergrund abspielt. Will man zum Beispiel Videos konvertieren, aber gleichzeitg nicht das ganze System lahmlegen, ordnet man den Converter einer niedrigen Prioritätsklasse zu, Spiele, die gelegentlich ruckeln, werden einer hohen Klasse zugeordnet, damit Windows sich besser um sie kümmert.

Bevor ich wieder anfange, nächtelang an einem kleinen Programm zu basteln, schlage ich vor, dass Sie sich ein kleines CMD-Programm selbst schreiben. Ich helfe Ihnen auch dabei ;-).

Mit dem Befehl START ist es möglich, einen Prozess beim Start einer festgelegten Prioritätsklasse zuzuordnen, in Batch, genauer CMD schreibt man "START PROGRAMM.EXE /HIGH", um die Prioritätsklasse "hoch" zu verwenden. Möglich sind übrigens LOW, BELOWNORMAL, NORMAL, ABOVENORMAL, HIGH und REALTIME. Sehen Sie unbedingt davon ab, Letztere zu verwenden, das kann zum Stillstand des Systems führen.

Im Beispiel soll der Avant Browser mit hoher Priorität gestartet werden, das CMD-Programm sieht dann so aus:

@echo off
start /high avant.exe
exit

Sie können diese Datei mit Notepad erstellen und beim Speichern die Dateiendung .CMD angeben. Verschieben Sie sie in das Verzeichnis des zu startenden Programms und erstellen Sie am besten eine Desktopverknüpfung. "avant.exe" muss selbstverständlich durch den Name der Programmdatei ersetzt werden.

Wenn das funktioniert hat, können Sie die ungewöhnliche Methode fortsetzen. Laden Sie vorher die PsTools von Microsoft Technet herunter und entpacken Sie die Dateien (mindestens pskill.exe) in das Verzeichnis C:\WINDOWS\System32, beziehungsweise C:\WINNT\System32. PsKill wird benötigt, um unter Windows XP-Vorgängern Prozesse über die Konsole zu beenden.

Jetzt können wir mit Version 2 des CMD-Programms beginnen. Die Neuerung daran soll eine Funktion sein, die andere Anwendungsprogramme beendet, bevor das gewünschte Programm mit der Prioritätsklasse ABOVENORMAL oder HIGH gestartet wird. Im Beispiel werden vor dem Start von Avant Browser die Programme ICQ Lite, Internet Explorer und Free Download Manager beendet.

@echo off
pskill icqlite.exe
pskill iexplore.exe
pskill fdm.exe
start /high avant.exe
exit

Dadurch, dass sich pskill.exe in System32 befindet, wird das Programm global verfügbar und kann von jedem Ordner aus aufgerufen werden. Um ein Programm zu beenden, benennen Sie hinter "pskill" einfach immer den Name der Programmdatei (mit der Endung .exe). Sie können natürlich jedes andere Anwendungsprogramm in Ihr Programm aufnehmen, allerdings sollten Sie keine Systemprozesse beenden. Wenn vor dem Starten eines wichtigeren Programms andere beendet werden, wird Platz im Arbeitsspeicher frei und die Anwendung kann schneller geladen werden.

Auf dem Beispielrechner habe ich eine zweite Verknüpfung zu Avant erstellt, die auf das CMD-Programm verweist. "Manic" bedeutet übrigens "durchgeknallt" und deutet ein bisschen an, was passiert, wenn man ein Programm im "Manic Mode" startet…

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