Reparaturkonsole verwenden

Mit der Reparaturkonsole kann Windows eventuell repariert werden, indem man fehlende Dateien von der Windows-CD zurückkopiert.

Die Reparaturkonsole starten

Zunächst muss das BIOS so konfiguriert werden, dass der Computer nach dem Einschalten zuerst vom CD/DVD-Laufwerk startet. Lesen Sie dazu den KB-Artikel 042. Legen Sie, nachdem die Einstellungen vorgenommen wurden, die Windows-CD in das Laufwerk ein, starten Sie den Computer neu und warten Sie ab, bis die folgende Meldung auf dem Bildschirm angezeigt wird:

Drücken Sie eine beliebige Taste, um von der CD zu starten…_

Gehen Sie der Aufforderung nach, um von der CD zu starten. Ein Windows-Subsystem wird jetzt das Setup-Programm laden, unter dem auch die Reparaturkonsole aufgerufen werden kann. Warten Sie ab, bis Setup geladen wurde und der folgende Bildschirm angezeigt wird:

071-1

Drücken Sie die R-Taste, um die Konsole aufzurufen. Geben Sie dann an, welche Windows-Installation repariert werden soll. Sind mehrere Betriebssysteme installiert, können Sie diese anhand ihrer Installationspfade erkennen. Geben Sie die vor der Installation angezeigt Nummer ein und drücken Sie die Eingabetaste, um fortzufahren.

Microsoft Windows XP(TM)-Wiederherstellungskonsole
Die Wiederherstellungskonsole bietet Reparatur- und Wiederherstellungs-
funktionen.
Geben Sie ‚exit‘ ein, um die Wiederherstellungskonsole zu beenden und den
Computer neu zu starten.
1: C:\WINDOWS
Bei welcher Windows-Installation möchten Sie sich anmelden?
Drücken Sie die Eingabetaste, um den Vorgang abzubrechen.

Da Sie jetzt alle Rechte benötigen, müssen Sie sich als Administrator anmelden. Geben Sie dazu das Kennwort ein, das während der Installation dem Konto Administrator zugeordnet wurde. Wenn kein Kennwort vergeben wurde, geben Sie nichts ein und drücken direkt die Eingabetaste.

Geben Sie das Administratorkennwort ein: _

Sie können jetzt zum CD-Laufwerk und dort zum Verzeichnis I386 (unter Windows XP), beziehungsweise sources (unter Windows Vista) wechseln, um fehlende Windows-Dateien zurückzukopieren. Folgende Befehle können Sie verwenden, um die Konsole zu verwenden:

Befehle unter der Reparaturkonsole

Geben Sie einen Befehl an der Eingabeaufforderung ein, und drücken Sie die Eingabetaste, um den Befehl auszuführen.

Ordnerinhalt mit dem Befehl

DIR

anzeigen

071-2

Zu einem anderen Laufwerk mit Laufwerksbuchstabe: wechseln

C:\>D:
D:\>

Das Verzeichnis mit

CD

wechseln

D:\>cd i386
D:\I386>

Geben Sie

CD Ordner

Ordner ein, um zum Ordner "Ordner" zu wechseln. Geben Sie

CD ..

ein, um zum vorherigen Verzeichnis zu wechseln.

Dateien mit dem Befehl

COPY

kopieren

071-3

Verwendung des Befehls:

COPY D:\Datei.dat C:\Zielordner

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Hardware des Computers überprüfen

Hin und wieder sollten Sie die Hardware Ihres Computers gewissen Routineprüfungen unterziehen, um die Funktionalität aller Komponenten sicherzustellen. Dazu gehören Überprüfungen des Arbeitsspeichers und der Festplatten, sowie eine allgemeine Temperaturkontrolle, um sicherzugehen, dass der Computer nicht unter Überhitzung leidet.

Defekte Geräte ermitteln

Wenn sich ein Computer im laufenden Betrieb aufhängt oder unerwartet neu startet, ist das kein Fehler des Betriebssystems, sondern der Hardware. Oft sind einzelne Geräte an derartigen Problemen schuld. Defekte Netzwerk-, Sound- oder andere Einbaukarten können damit ein komplettes System in die Knie zwingen, wenn versucht wird, darauf zuzugreifen.

Unverträglichkeiten zwischen Grafikkarten und PCI-Express- oder AGP-Schnittstellen können eben solche Probleme verursachen. Da PCI-Schnittstellen inzwischen von jedem Mainboard nativ unterstützt werden, sollten Sie zur Fehleranalyse zum Beispiel die Grafikkarte durch eine PCI-Grafikkarte ersetzen, andere Gerätetypen müssen möglicherweise ganz entfernt werden, um Probleme zu beheben.

Ein zu schwaches oder beschädigtes Netzteil kann verursachen, dass der Computer schon kurz nach dem Start wieder aus geht oder versucht, neu zu starten. In anderen Fällen geht der Computer aus, sobald die Grafische Oberfläche oder Spiele in 3D-Grafik geladen werden. Hier kann durch einfaches Austauschen herausgefunden werden, ob das Problem durch ein stärkeres Netzteil behoben wird.

S.M.A.R.T.-Status von Festplatten auslesen

SeaTools gilt als eines der zuverlässigsten Programme wenn es darum geht, Festplatten auf ihre Funktionalität zu überprüfen. Bei Festplatten ist S.M.A.R.T. (Self-Monitoring, Analysis and Reporting Technology) schon seit einigen Jahren zum Standard geworden. Diese eingebaute Funktion macht es möglich, Unregelmäßigkeiten im Betrieb zu protokollieren und Defekte können somit frühzeitig erkannt werden. SeaTools überprüft außer de Laufwerkselektronik die Festplattencontroller, also wie stabil die Kommunikation zwischen Computer und Laufwerk funktioniert und auch die Datenträgeroberfläche. Werden dabei Fehler festgestellt, gibt SeaTools dies am Ende der Überprüfung bekannt. Es wird empfohlen, SeaTools Desktop von Diskette oder CD zu verwenden, weil dieses Programm ohne Gastbetriebssystem läuft und die Festplatte dann nicht im Hintergrund arbeiten muss, während sie geprüft wird.

Wenn Sie nur den S.M.A.R.T.-Status abfragen möchten, können Sie zum Beispiel auch SpeedFan von Almico verwenden. Solange sich alle Werte im grünen Bereich befinden, müssen Sie keine Bedenken haben.

059-1

Dateisystem überprüfen

SeaTools sucht nach Dateisystemfehlern, kann diese aber nicht korrigieren. Dies wird mit dem Windows-eigenen Programm Checkdisk (oder bis Windows ME: Scandisk) möglich. Wie Sie Checkdisk ausführen, erfahren Sie im Artikel “Dateisystem mit Checkdisk überprüfen. Wenn Windows aufgrund von Dateisystemfehlern häufig abstürzt, sollten Sie die Überprüfung im Abgesicherten Modus mit Eingabeaufforderung durchführen. Checkdisk wird dann wie unter DOS aus der Konsole heraus gestartet.

059-2

Arbeitsspeicher mit Memtest86 prüfen

Häufige Abstürze können entweder auf eine Überhitzung von Komponenten oder einen Defekt des Arbeitsspeichers zurückzuführen sein. Den Arbeitsspeicher (RAM) können Sie mit Memtest86 überprüfen. Das Programm läuft wie SeaTools Desktop ohne Gastbetriebssystem von Diskette oder CD. Während des Test wird der Arbeitsspeicher in zufälligen Pattern beschrieben und ausgelesen. Stimmt das ausgelesene Ergebnis nicht mit den geschriebenen Daten überein, so meldet Memtest86 einen Fehler. Eine Ausführliche Anleitung, wie Sie Memtest86 verwenden können, finden Sie im Artikel “Arbeitsspeicher mithilfe von Memtest86 überprüfen”.

Temperaturen überprüfen

Die Normaltemperatur im Computer beläuft sich in der Regel zwischen 30 – 45°C, bei Notebooks können es bis zu 50°C sein, weil die Geräte dichter aneinander liegen. Grafikkarten können beim Spielen grafiklastiger Spiele 70 bis 100°C heiß werden, kommen mit den hohen Temperaturen aber besser zurecht, als beispielsweise die CPU.

Mit dem Hardware-Diagnoseprogramm Everest von Lavalys können Sie unter Computer, Sensoren die Temperaturen anzeigen lassen.

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Mit etwas geringerem Aufwand, aber dafür nicht so übersichtlich kann das auch SpeedFan.

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Zeigt SpeedFan hinter einer Temperatur einen roten Pfeil oder gar eine Flamme, bedeutet dies: Warnung! Stellen Sie dann sicher, dass alle Lüfter ordnungsgemäß arbeiten und reinigen Sie diese gegebenenfalls. Verlegen Sie Kabel im Computer so, dass Lüfter und Kühler nicht abgedeckt werden.

Überprüfungen dieser Art sollten bei intensivem Gebrauch des Computers regelmäßig, zum Beispiel alle 8 Wochen durchgeführt werden, auch wenn sie teilweise viel Zeit in Anspruch nehmen können.

Problematische BIOS-Einstellungen aufheben

Einige Mainboards bieten Funktionen an, um den Prozessor-Cache zu erhöhen, indem ein bestimmter Bereich des Arbeitsspeichers dafür reserviert wird. In einfachen Fällen kann diese als Extended CPU Cache bezeichnete Einstellung die Installation eines Betriebssystems verhindern; in schweren Fällen lässt sich ein Betriebssystem gar nicht erst starten. Unter anderem das BIOS-Shadowing, das bei jedem Start eine Sicherungskopie des CMOS erstellt, kann in Ausnahmefällen für Abstürze des Betriebssystems verantwortlich sein.

Über das BIOS lassen sich bei Mainboards mit Onboardgeräten wie Sound-, Netzwerk- oder Grafikkarten diese in der Rubrik Onboard Devices abschalten. Über IDE Configuration können Laufwerkscontroller ein- oder ausgeschaltet werden. Falsch angeschlossene Laufwerke können verursachen, dass ein Computer mehr Zeit zum Starten braucht und alle an den selben Kanal oder Controller angeschlossene Laufwerke nicht funktionieren.

Dateisystem mit Checkdisk überprüfen

Das Dateisystem auf den Festplatten sollte gelegentlich überprüft werden, um Programmabstürze oder Fehler beim Schreiben

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von Dateien zu verhindern. Mit dem Programm Checkdisk, das zu Windows gehört, lassen sich Dateisystemfehler beheben und fehlerhafte Bereiche eines Datenträgers als unbrauchbar markieren.

Rufen Sie den Arbeitsplatz auf und klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das Symbol der Festplatte, die Sie überprüfen möchten.

Wechseln Sie zur Registrierkarte „Extras“ und klicken Sie unter „Fehlerüberprüfung“ auf „Jetzt prüfen“.

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Setzen Sie einen Haken bei „Dateisystemfehler automatisch korrigieren“, um nicht bei jedem gefundenen Fehler die Fehlerbehebung zulassen zu müssen. Die Option „Fehlerhafte Sektoren suchen/wiederherstellen“ kann die Überprüfung mehrere Stunden dauern lassen und sollte nur verwendet werden, wenn das Betriebssystem häufig abstürzt.

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Wenn Sie das Laufwerk überprüfen möchten, auf dem Windows installiert ist, kann Checkdisk dies erst beim nächsten Neustart tun.

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Nach dem Neustart erscheint eine Meldung mit Countdown. Sie können den Vorgang durch Drücken einer beliebigen Taste immer noch abbrechen, wenn die Überprüfung aber läuft, muss sie ohne Unterbrechung durchlaufen.

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Nachdem alle Phasen (in der normalen Ausführung drei Phasen, beim Suchen nach defekten Sektoren fünf) abgeschlossen wurden, können Sie sich wieder anmelden und Windows wie gewohnt verwenden.

Tipp: Wenn sich Windows aufgrund schwerer Dateisystemfehler nicht mehr korrekt starten lässt, sollten Sie Checkdisk auf der Reparaturkonsole ausführen.

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